Was ist das Besondere an einem Fenster? Bzw. gibt es überhaupt das Besondere? Ist es für mich als zukünftiger Besitzer eines Eigenheimes wichtig irgendwelche Attribute im Auge zu behalten?
Die Antwort lautet klar: Ja! Es gibt sehr viele Eigenschaften auf die Sie achten sollten. Das Aussehen bzw. die Erscheinung ist eine Sache, aber genau so wichtig sollte es für Sie sein: wie gut ein Fenster dämmt, wie sieht’s mit der Sicherheit aus und aus welchem Material ist es gefertigt.
Wir unterscheiden nach Materialien:
- Holzfenster
- Alufenster
- Kunststofffenster
- Kunststoff-Alu-Fenster
- Holz-Alufenster
Jeder Hersteller favorisiert natürlich sein Produkt. Aber vergleichen Sie die Produkte ganz neutral für sich. Wägen Sie die Vor- und Nachteile ab und stellen Sie sich die Frage: Wofür brauche ich die Fenster?
Das sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Fenster:
Fenster aus Aluminium
Aluminiumfenster halten im Vergleich zu Holzfenster oder Kunststofffenster am längsten. Nahezu Verschleißfrei und ohne großen Wartungsaufwand können sie einige Jahrzehnte halten. Meist werden sie in öffentlichen oder gewerblichen Gebäuden eingesetzt, wo diese sehr strapaziert werden. Eingangstüren, die zum Beispiel häufig geöffnet oder geschlossen werden. Auch große Fensterelemente können mit diesem Material sehr gut realisiert werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das lästige Streichen gänzlich entfällt. Holzfenster müssen ab und an mit einer Holzschutzlasur gestrichen werden. Trotzdem gibt es bei der Farbgestaltung von Alufenster beinahe keine Einschränkung. Die Oberflächen können mit jeder RAL Farbe beschichtet werden.
Bei Alufenster gibt es zwei große Nachteile. Zum einen sind sie sehr teuer. Auch die Wärmeleitfähigkeit von Aluminium ist relativ hoch. Inzwischen werden die Aluprofile zusätzlich ausgeschäumt, aber dennoch können die U-Werte eines Kunststofffensters oder Holzfensters nicht erreicht werden.
Fenster aus Holz
Für Nostalgiker gibt es kein schöneres Material als Holz. Vor allem in Altbauten oder bei Sanierungen finden Fenster aus Holz ihren Einsatz. Der Vorteil von Holzfenster ist, dass den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt sind. Aus diesem Material lassen sich ebenfalls sehr große Elemente bauen. Auch von der Form her können viele Ideen umgesetzt werden: Rundfenster, Fenster mit Segmentbögen oder ganz individuelle Formen.
Der große Nachteil ist, dass Holzfenster alle paar Jahre gestrichen werden müssen. Auch bei der Gestaltung der Oberfläche kommt man schnell an seine Grenzen. Die Fenster müssen mit einer offenporigen Lasur oder Lack behandelt werden. Ansonsten kann das Material nicht atmen und beginnt unter Umständen zu faulen.
Allerdings lassen sich Holzfenster mittlerweile mit Aluminium kombinieren. Auf der Aussenseite des Rahmens und des Flügels werden Aluschalen aufgeklipst. So ist die Oberfläche vor UV-Strahlung sowie Wind und Wetter geschützt.
Fenster aus Kunststoff
Inzwischen sind Fenster aus Kunststoff zum Klassiker geworden. Noch nie wurden so viele Kunststofffenster verbaut wie zur Zeit. Kunststofffenster sind nicht nur günstiger als alle anderen, sondern auch nachhaltig in der Herstellung. Bis zu 5 mal können Kunststofffenster recycelt werden. Der hochschlagzähe Kunststoff wird dabei von seinen Anbauteilen, wie Beschläge und Verglasung, getrennt und zu Granulat verarbeitet. Deutsche Fensterhersteller arbeiten in der Regel mit dem Recycling-Service Rewindo zusammen, der eine bundesweite Entsorgung gewährleistet.
Auch in der Wärmedämmung können Kunststofffenster punkten. Der Wärmedämmwert wird als Uw-Wert angegeben. Je dicker dabei ein Profil ist, umso besser ist sein Wärmedämmwert. Auch die Anzahl und Anordnung der Kammern spielen dabei eine große Rolle. Zu Verstärkung wir oft ein Stahlkern oder Aluprofilstege verwendet. Sie tragen zur Stabilität des Elementes bei. Dennoch sind bei der Größe der Fensterelemente Grenzen gesetzt.
Diese Fenster gibt es:
Je nachdem welche Eigenschaft ein Fenster haben soll unterscheiden wir:
- Sprossenfenster
- Schallschutzfenster
- Einbruchschutz Fenster
- Terrassenfenster
- Rundfenster
- Schiebefenster
- Wärmeschutzfenster
- Passivhausfenster
Alle Eigenschaften lassen sich natürlich miteinander kombinieren. So kann ein Passivhausfenster auch ein Schallschutzfenster und ein Einbruchschutzfenster sein. Zwei Attribute möchte ich dennoch hervorheben, die auf keinem Fall fehlen dürfen:
- Einbruchschutz
- Wärmeschutz
Einbruchschutz fenster
Seit letztem Jahr sind die Einbrüche wieder etwas gesunken. Dennoch gibt es keine Entwarnung. 2015 hatten wir laut der Einbruchstatistik der Kriminalpolizei den höchsten Punkt erreicht. Noch nie waren die Einbrüche so häufig wie 2015.
Ein Grund für den Rückgang ist sicherlich der, dass vermehrt auf Sicherheit Wert gelegt wird. Deutschland hat aufgerüstet und viele haben sich nicht nur mit Überwachungskameras im Innen- oder Außenbereich zusätzlich geschützt.
Einbruchschutz Fenster sind mit speziellen Pilzkopfzapfen ausgestattet. Je nachdem wie viele Pilzkopfzapfen verbaut sind und welche Sicherheitsverglasung gewählt wurde, wird das Fenster in verschiedene Sicherheitsklassen eingestuft. Die Polizei rät auf alle Fälle zu Pilzkopfzapfen. Das einfache Aufhebeln, wie es oft von Einbrechern praktiziert wird, wird so unmöglich. Das Einschlagen der Scheibe wäre dann der nächste Schritt. Den vermeiden viele Einbrecher, weil er mit zu viel Lärm verbunden ist.
Wärmeschutzfenster
Auch, wenn die Winter immer wärmer werden, ist es sinnvoll Energie zu sparen. Fenster mit einer Dreifachverglasung und einem optimierten Glasabstandhalter minimieren nicht nur den Uw-Wert. Sie spüren es, ob ein Fenster gedämmt ist oder nicht. Das Optimum dabei sind sogenannte Passivhausfenster. Ihr Uw-Wert liegt unter 0,8 W/m²K. Die mittlere Oberflächentemperatur dieser Passivhausfenster sinkt nicht unter 3°C der aktuellen Raumtemperatur. Die Kältestrahlung, die Sie eventuell von Ihren Fenstern her kennen, gibt es bei diesen Fenstern nicht. Die Raumluft kühlt sich somit nicht mehr an der Scheibe ab. Kaltluftseen gehören somit der Vergangenheit an.
Fazit:
- Denken Sie bei der Wahl Ihrer zukünftigen Holz-, Alu- oder Kunststofffenster auch an den Einbruchschutz und die Wärmedämmung.
- Alle Attribute können miteinander kombiniert werden.
- Kunststofffenster sind nicht umsonst sehr beliebt.