Bei der Wahl neuer Fenster für das eigene Zuhause stellen sich unzählige Fragen. Eine davon ist die Öffnung des Fensters und über diese entscheidet der Fensterflügel. Generell werden die Bauteile als Fensterflügel bezeichnet, die sich bewegen bzw. öffnen lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Flügel sich durch Drehen, Kippen oder Schieben öffnen lässt – man spricht immer von einem Fensterflügel. Doch welche Varianten gibt es bei den Fensterflügeln?
Fensterflügel im Überblick
Beim Fensterflügel unterscheidet man vorwiegend, aber nicht nur, nach den Öffnungsrichtungen und –mechanismen. Die bekanntesten Varianten sind deshalb die
- Drehflügel
- Kippflügel
- Dreh-/Kippflügel
- Schiebeflügel
- Stupflügel
- Schwingflügel
- Eingeschraubten, festen Flügel
Fensterflügel, die sich nicht bewegen lassen und mit denen das Fenster nicht geöffnet werden kann, sind demnach als Festverglasung zu bezeichnen. Werden mehrere Teile nebeneinander angeordnet, spricht man dagegen von einem mehrteiligen Element beim Fenster. In der Regel sind bis zu vierteilige Elemente umsetzbar. Allerdings gelten meist bestimmte Grenzen hinsichtlich der Abmessungen, abhängig vom gewünschten Flügelsystem. Trotzdem können auch Sonderwünsche erfüllt werden, müssen dann aber entsprechend abgesprochen werden.
Die Besonderheiten der Fensterflügel
Die einzelnen Fensterflügel können unterschiedliche Dinge. Der klassische Drehflügel beispielsweise sorgt für ein sperrangelweites Öffnen des Fensters. Ein Kippen allerdings ist nicht möglich. Beim Kippflügel dagegen kann das Fenster ausschließlich gekippt werden, weshalb dieser in der Praxis kaum Bedeutung hat. Gerade für das so wichtige Stoßlüften ist es schließlich wichtig, dass die Fenster komplett geöffnet werden können.
Am weitesten verbreitet ist der Dreh-/Kippflügel. Er ermöglicht das Öffnen des Fensters sowohl in Kippstellung als auch komplett. Vielfach findet man diese Variante als Mittel der Wahl in fast allen gängigen Wohngebäuden. So kann eine Dauerbelüftung in Kippstellung erfolgen und für das Stoßlüften nutzt man die Drehfunktion.
Eine Besonderheit stellt der Stulpflügel dar. Er wird regelmäßig in einem zweiflügeligen Fenster verwendet. Üblicherweise werden hier zwei Dreh-/Kippflügel zum Einsatz kommen. Ein Flügel öffnet sich nach rechts, einer nach links. Wenn beide Fensterflügel geöffnet sind, bleibt in der Mitte des Fensters ein fester Pfosten stehen. Der ist allerdings oft unpraktisch und unerwünscht. Dann kommt der Stulpflügel zum Einsatz. Ein Fensterflügel lässt sich drehen und kippen, am anderen Flügel ist der Stulp angebracht. Dieser Stulpflügel kann zwar nicht gekippt, aber komplett geöffnet werden. Sind beide Flügel des Fensters komplett geöffnet, so gibt es keinen störenden Mittelpfosten. Die gesamte Fensterbreite steht zur Verfügung. Diese Fenster bieten viele Vorteile, vor allem bei Umzügen, bei Lieferungen von schweren, großen und sperrigen Möbeln usw. Diese können oft nicht durch schmale Treppenhäuser gebracht werden, wohl aber durch das breite Fenster. Daher entscheiden sich immer mehr Menschen bei doppelflügeligen Fenstern für den Stulpflügel.
Der Schiebeflügel erlaubt es, das Fenster nach rechts oder links zu verschieben. Dafür sind spezielle Führungsschienen vorgesehen. Der große Vorteil ist dabei die Platzeinsparung. Selbst wenn das Fenster komplett geöffnet ist, wird kein Platz im Innenraum benötigt. Das Fenster schwingt nicht nach innen, so dass sich Schiebefenster vor allem in Räumen mit begrenztem Platzangebot ideal eignen. Beispielsweise lässt sich dann auch ein Heimarbeitsplatz mit Computer und Monitor vor dem Fenster platzieren, der Monitor stört auch beim Öffnen des Fensters nicht.
Der Schwingflügel erlaubt es, das Fenster ebenfalls komplett zu öffnen, wobei es sich um die eigene Achse dreht. Schwingflügel sind vor allem bei Dachflächenfenstern beliebt. Auch sie benötigen nur ein geringes Platzangebot im Raum selbst.
Welcher Fensterflügel wofür?
Wer sich gerade mit dem Neukauf der Fenster befasst, stellt sich schnell die Frage, welcher Fensterflügel wofür am besten geeignet ist. Am besten schaut man sich die einzelnen Varianten dafür genauer an und stellt sich diese in den eigenen Räumlichkeiten vor. Ebenfalls hilfreich kann eine gezielte Beratung sein. Große Fensterhändler bieten die Beratung durch geschultes Fachpersonal jederzeit an, so dass man mit dieser Hilfestellung garantiert die richtige Entscheidung treffen wird.