Beim Kauf neuer Fenster ist vor allem ein Kriterium maßgeblich für die Kaufentscheidung: Der U-Wert. Doch was genau ist dieser U-Wert? Der U-Wert wird häufig auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Er hat den früher gebräuchlichen k-Wert abgelöst, der auf Dauer zu ungenau geworden war. Der U-Wert lässt sich in drei grundlegende Werte unterteilen:
- Ug-Wert = U-Wert der Verglasung
- Uf-Wert = U-Wert des Fensterrahmens
- UW-Wert = U-Wert des gesamten Fensters
Damit zeigt sich, dass der UW-Wert sich aus den beiden anderen U-Werten zusammensetzt. Er dient als Entscheidungskriterium für den Kauf neuer Fenster. Mit diesem Wert wird ausgesagt, wie viel Wärme über das Fenster verloren geht – und zwar pro Quadratmeter Fensterfläche. Als Faustformel sollten sich potenzielle Fensterkäufer merken: Je höher der U-Wert, desto höher der Wärmeverlust des Fensters. Fensterkäufer sollten deshalb auf möglichst niedrige U-Werte achten.
Welche U-Werte Sie kennen müssen
Doch nicht nur mit Blick auf eine langfristige Schonung des Geldbeutels durch verringerte U-Werte lohnt sich dieses Kaufkriterium. Auch der Gesetzgeber fordert klare Grenzwerte, wenn mehr als 20 Prozent der Fenster eines Hauses ausgetauscht werden. In diesem Fall müssen folgende Grenzwerte erfüllt werden:
- Fenster im Allgemeinen dürfen einen maximalen U-Wert von 1,3 W/m²K aufweisen.
- Dachflächenfenster dürfen einen maximalen U-Wert von 1,4 W/m²K aufweisen.
- Passivhausfenster dürfen einen maximalen U-Wert von 0,8 W/m²K aufweisen.
Auch der g-Wert ist ein Kaufkriterium
Neben dem U-Wert, der wohl der wichtigste Wert beim Fensterkauf ist, sollte auch der g-Wert beachtet werden. Er bezeichnet den Gesamtenergiedurchlassgrad und zeigt damit an, wie energiedurchlässig ein transparentes Bauteil, wie die Glasscheibe im Fenster, ist. Auch der g-Wert setzt sich dabei aus verschiedenen Einzelwerten zusammen:
- Sonnenstrahlung, die direkt durchgelassen wird.
- Sekundäre Wärmeabgabe des Glases nach innen – z. B. durch Konvektion und Abstrahlung.
Ein g-Wert von 1 entspricht etwa einem Wärmegewinn von 100 Prozent. Typische g-Werte von einfachen Verglasungen ohne zusätzliche Beschichtungen erreichen g-Werte von 0,85. Damit können 85 Prozent der von außen auftreffenden Wärmeenergie über die Verglasung nach innen dringen. Die übrige Wärmeenergie wird durch die Scheibe reflektiert oder absorbiert.
Moderne Dreifachverglasungen erreichen dagegen lediglich g-Werte von 0,55. Das heißt, dass nur 55 Prozent der Wärmeenergie von außen nach innen gelangen. In den heißen Sommermonaten erwärmen sich die Räume dann natürlich nicht so schnell. In den kalten Wintermonaten geht allerdings wertvolle Energie zum indirekten Beheizen der Räume verloren. Daher müssen Fensterkäufer beim U-Wert oder beim g-Wert Abstriche machen, denn beide Werte in einem sehr guten Bereich anzusiedeln, ist nicht möglich.
Wie werden möglichst gute U-Werte beim Fenster erreicht?
Um möglichst gute U-Werte für das Fenster zu erreichen, sind auch bauliche Voraussetzungen beim Fenster selbst zu berücksichtigen. Zum einen entscheidet der Fensterrahmen mit. Bei Kunststofffenstern werden Rahmen mit mehreren Luftkammern verwendet, um einen möglichst günstigen U-Wert zu erreichen. Damit diese Luftkammern integriert werden können, müssen die Fensterrahmen auch eine gewisse Bautiefe erreichen. Gute U-Werte sind im Schnitt ab etwa 75 mm Bautiefe des Rahmens und mindestens fünf integrierten Luftkammern zu erzielen.
Neben dem Fensterrahmen spielt natürlich die Verglasung für den U-Wert eine wichtige Rolle. Einfachverglasungen, wie sie früher die Regel waren, kommen heute gar nicht mehr zum Einsatz. Heute können sich Fensterkäufer für Zwei- und Dreifachverglasungen entscheiden. Letztere bieten sehr gute U-Werte, allerdings bringen sie auch ein hohes Eigengewicht mit sich, was die Anforderungen an den Einbau und die Statik des Hauses erhöht.
Zusätzlich werden die einzelnen Glasscheiben in einem bestimmten Abstand zueinander im Fenster gehalten. Dabei kommen so genannte Abstandshalter zum Einsatz, die die Scheiben auf einem festen Abstand halten. Je größer dieser Abstand, desto besser der U-Wert.
Der Abstandshalter selbst kann ebenfalls positiv Einfluss auf den U-Wert des Fensters nehmen. So können Abstandhalter mit einem Randverbund aus Edelstahl Kältebrücken deutlich reduzieren, wenn dieser mit einem schwarzen Kunststoff ummantelt wird. Ein hochisolierender schwarzer Composite Kunststoff kann die Leistungsfähigkeit des Abstandhalters sogar noch weiter verbessern. Bei solchen Glasabstandhaltern spricht man dann auch häufig von der warmen Kante.